Die junge Kunstszene Hannovers erlebt derzeit einen regelrechten Aufschwung. Ein Grund hierfür ist die Atelier- und Projektraumförderung, mit der die niedersächsische Landeshauptstadt seit Sommer 2016 Künstler/-innen unterstützt. Zu den Förderern zählt auch die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover.

Seit rund zwei Jahren entstehen in Hannover neue Ateliergemeinschaften und selbst organisierte Ausstellungsräume, sogenannte Projekträume. Kein Wunder also, dass immer mehr Künstler/-innen in die Stadt ziehen, um hier durchzustarten. So bewerten auch Studierende und Professor/-innen der Kunsthochschule Braunschweig die Stadt Hannover als sehr attraktiven Standort für die Zeit nach dem Studium. Und das mit gutem Grund – denn in den vergangenen zwei Jahren hat sich eine ganze Riege junger Menschen zu erfolgreichen Ateliergemeinschaften zusammengefunden. Ein Überblick:

Ausstellungsansicht: Städtische Galerie KUBUS: Freispiel #4, projektKLUB. Foto: Sven Kanclerski.

Ausstellungsansicht: Städtische Galerie KUBUS: Freispiel #4, projektKLUB. Foto: Sven Kanclerski.

„projektKLUB“

Das Gemeinschaftsatelier von Ole Blank, Sven-Julien Kanclerski, Fides Müller, Sabine Müller, Maximilian Neumann, Paloma Riewe und David Schomberg befindet sich an der Schulenburger Landstraße 150. Seit Sommer 2017 leben und arbeiten die sieben jungen Künstler/-innen in Hannover. Im Februar 2018 erstellten sie für das Freispiel #4 der städtischen „Galerie KUBUS“ überraschende, ortsbezogene Objekte. Die Dokumentation dieses Prozesses war Gegenstand einer viel beachteten Ausstellung.

TURBA Gallery, Foto: TURBA © Ira Konyukhova.

TURBA Gallery, Foto: TURBA © Ira Konyukhova.

„TURBA Gallery“

Diese vielversprechende Neugründung im Bereich der Projekträume ist international ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt auf Arbeiten von Marlene Bart (HBK Braunschweig, Udk Berlin), Jean Sikiaridis (HBK Braunschweig) und Christoph H. Winter (UdK Berlin, HU Berlin): http://www.turba-art.com. Die erste Ausstellung in der Stephanusstraße in Hannover-Linden zeigt mit „Dear Construction, Please Remember my Position“ die Installation der derzeitigen BS-Projects-Stipendiatin Ira Konyukhova (*1984, Udomlja, UdSSR).

ad/ad – Project Space, Installationsansicht "this must be the place", Klasse Nadine Fecht. Foto: © ad/ad - Project Space

ad/ad – Project Space, Installationsansicht „this must be the place“, Klasse Nadine Fecht. Foto: © ad/ad – Project Space

 „ad/ad – Project Space“

Im Sommer 2016 gründeten Samuel Henne, Nina Aeberhard und Leona Alina Boltes den „ad/ad – Project Space“ am Schwarzen Bär. Die Ausstellung „this must be the place“ im Jahr 2017 war eine Kooperation mit der Klasse von Nadine Fecht der HBK Braunschweig. Mehr Informationen hierzu gibt’s auf Instagram.

Neue Initiativen fördern

Ganz neu in der jungen Kunstszene sind dank der Förderung:

  • das „Studio Ilka Theurich“ in der FAUST
  • das „Forum S 15“ in der Seestraße 15
  • der Projektraum „Ruine hq“ von Sebastian Stein
  • der „Keller III“ am Weidendamm 28

TrafoLab, Außenansicht. Foto: Katharina Gerber.

TrafoLab, Außenansicht. Foto: Katharina Gerber.

Bestehende Projekte stärken

Auch bereits existierende Initiativen profitieren von der neuen Förderung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • die „Galerie BOHAI“ am Schwarzen Bär
  • die „SCOPE Galerie“ in der Calenberger Neustadt
  • das „LortzingArt“, ein Projektraum von Inge-Rose Lippok
  • der „konnektor – Forum für Künste e. V.“ am Kötnerholzweg

das „TrafoLab“, ein Licht-Kunst-Labor unter der Leitung von Franz Betz. Einen näheren Eindruck gibt’s in diesem Video.

Förderung für das Jahr 2018

In diesem Jahr stehen insgesamt 85.000 Euro für die Atelier- und Projektraumförderung zur Verfügung. 70.000 Euro stellt das Kulturbüro der Stadt bereit, weitere 10.000 Euro kommen bereits zum zweiten Mal von der STIFTUNG Sparda-Bank Hannover. Die Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und Kulturstiftung unterstützt die Initiative mit 5.000 Euro.

Erste Ansprechpartnerin für die Atelier- und Projektraumförderung ist Anne Prenzler. Sie ist mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden: „Die Zahl, die Qualität und das Volumen der Anträge – vor allem aber die Tatsache, dass jeweils zahlreiche Erstanträge dabei sind – zeigen, dass sich die Erwartung eines positiven Effektes für den Kunststandort Hannover erfüllt.“

Beitragsbild: Katharina Gerber