3.880 Euro brutto im Monat – so viel verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Jahr 2018 im Durchschnitt. Aber in welcher Branche gibt‘s am meisten und welche Rolle spielt die Region? Diese und weitere Fakten zum Thema lesen Sie hier.

Wir reden mit Arbeitskollegen über den Urlaub, über unsere Familie und darüber, was wir zu Mittag essen. Aber sobald es ums Geld geht, hört die Offenheit schnell auf. Mit Kollegen übers Gehalt zu sprechen, ist hierzulande noch immer tabu. Das ist in anderen Ländern anders: Wer zum Beispiel in den USA hart für sein Geld arbeitet, zeigt das auch. Einkünfte sind dort Teil des Small Talks.

Spätestens aber bei der Gehaltsverhandlung kommt das Thema auch bei uns auf den Tisch. Dann ist es gut, sich einordnen zu können.

Was verdient Deutschland?

3.880 Euro – dieses Gehalt bekam ein vollzeitbeschäftigter Angestellter im letzten Jahr im Schnitt pro Monat. Das ermittelte das Statistische Bundesamt. Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder Gratifikationen sind dabei nicht berücksichtigt. Die Zahl hängt allerdings von unterschiedlichsten Faktoren ab.

Was beeinflusst das Gehalt?

Zum einen spielen Bildung, Berufserfahrung, Alter und Position eine Rolle. Akademiker verdienen in der Regel mehr als Nichtakademiker. Führungskräfte erhalten im Schnitt 67.900 Euro, Fachkräfte ohne Personalverantwortung 51.200 Euro. Das ergab der StepStone-Gehaltsreport 2019. Auch das Prinzip von Angebot und Nachfrage wirkt sich auf das Gehalt aus. In den sogenannten MINT-Berufen (umfasst die Themenfelder Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und Technik) werden dringend Fachkräfte gesucht. Bewerber haben hier gute Berufs- und Gehaltsaussichten.

Zum anderen beeinflusst die Unternehmensgröße das Gehalt. Fach- und Führungskräfte in Unternehmen mit mehr als 1.000 Angestellten bekommen laut StepStone etwa 15 Prozent mehr als der Durchschnitt. Hat ihr Arbeitgeber weniger als 500 Mitarbeiter, erhalten sie etwa 10 Prozent weniger als der Durchschnitt – ein Unterschied von gut 14.600 Euro im Jahr.

Ein weiterer, wenn auch umstrittener Einflussfaktor ist das Geschlecht. Der Entgelt-Unterschied zwischen Frauen und Männern liegt bei rund 21 Prozent, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das liegt allerdings nicht nur daran, dass Arbeitgeber Frauen in vergleichbaren Tätigkeiten systematisch weniger zahlen. Das Statistische Bundesamt kommt auf nur 6 Prozent: Es rechnet etwa die Berufswahl, den Beschäftigungsumfang, den Bildungsstand, die Berufserfahrung und den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen heraus.

Wo verdienen die Menschen am meisten?

Nicht zuletzt spielt auch der Ort, an dem man arbeitet, eine Rolle. Laut Gehaltsatlas 2019 von Gehalt.de verdienen Arbeitnehmer in Hessen (51.345 Euro), Baden-Württemberg (48.870 Euro) und Hamburg (47.655 Euro) am meisten und in Mecklenburg-Vorpommern (34.155 Euro) am wenigsten. Allerdings haben Arbeitnehmer in Großstädten wie Frankfurt am Main auch höhere Lebenshaltungskosten etwa für Miete. Ein Blick auf das Durchschnittsgehalt in unserem Geschäftsgebiet:

  • Nordrhein-Westfalen: 45.360 Euro
  • Bremen: 43.110 Euro
  • Niedersachsen: 41.310 Euro

Hinweis: Alle Angaben entsprechen einem Bruttogehalt.

Wer zählt zu den Top-Verdienern?

Oberärzte und Spezialisten für Mergers & Acquisitions (Berater rund um den Kauf, Verkauf oder die Fusion von Unternehmen) zählen laut Gehalt.de zu den bestbezahlten Berufsgruppen 2018. Am unteren Ende der Skala stehen Küchenhilfen und Friseure.

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