Im täglichen Sprachgebrauch sind Redewendungen wie „Zeit ist Geld“ oder „Geld zum Fenster rauswerfen“ fest verankert. Wir haben uns gefragt: Warum sagt man das eigentlich so? In diesem Blogpost nehmen wir sieben Redewendungen genauer unter die Lupe.
#1 Zeit ist Geld
Das Zitat stammt aus der 1748 veröffentlichten Schrift „Advice to a Young Tradesman“ von Benjamin Franklin, in der er jungen Kaufleuten Ratschläge mit auf den Berufsweg gab. Darin schrieb er: „Remember that time is money.“ Franklin (* 1706; † 1790) gilt als einer der Gründerväter der USA und war unter anderem als Verleger, Schriftsteller und Naturwissenschaftler tätig. Sein Porträt ist auf dem 100-Dollar-Schein zu sehen.
#2 Geld zum Fenster hinauswerfen
Das sagen wir, wenn jemand verschwenderisch mit Geld umgeht bzw. sein Geld für scheinbar unnütze Dinge ausgibt. Ihren Ursprung soll die Redewendung im Mittelalter haben – genau gesagt: in der bayerischen Stadt Regensburg. Weil der Kaiser aus einem Fenster heraus dem Volk Münzen zuwarf, klagten die Bürger: „Er wirft unser Geld zum Fenster raus.“ Schließlich handelte es sich um ihre Steuergelder.
#3 Geld auf den Kopf hauen
Eine Geldmünze hat zwei Seiten: die Zahlseite mit dem Nennwert und die Kopfseite, auf der traditionell oft ein Herrscherporträt zu sehen war. Weil es früher viele verschiedene Währungen gab, war es üblich, das Geld beim Bezahlen mit der Zahlseite nach oben zu legen. Das galt auch in der Kneipe: Auf dem Tresen „haute man sein Geld auf den Kopf“ – im wahrsten Sinne des Wortes.
#4 Etwas springen lassen
Das sagt man heutzutage, wenn jemand großzügig ist. Eigentlich hat die Redensart aber einen rein funktionalen Ursprung. Geldfälscher gibt es seit jeher. Um zu überprüfen, ob eine Münze echt war, konnten Geübte dies am Klang erkennen. So wurde es üblich, die Münze beim Bezahlen auf der Ladentheke „springen zu lassen“.
#5 Etwas auf die hohe Kante legen
Früher brachten manche Menschen ihr Geld nicht auf die Bank. Sie versteckten es in hohen Betten oder alten Truhen. Diese Verstecke hießen „hohe Kante“.
#6 Es ist nicht alles Gold, was glänzt
So lautet ein Zitat aus dem Theaterstück „Der Kaufmann von Venedig“ von William Shakespeare. Im Original heißt es: „All that glitters is not gold.“ Der englische Dramatiker und Dichter (* 1564; † 1616) gilt mit seinen Werken wie „Romeo und Julia“ und „Macbeth“ als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Weltliteratur.
#7 Eine Stange Geld verdienen
Bestimmt haben Sie im Supermarkt schon mal gesehen, wie eine Kassiererin eine Rolle Papier mit Münzen aufschlägt. Geschäfte bekommen die Münzen so verpackt von der Bank. Eine schöne Stange ist sprichwörtlich eine besonders lange, wertvolle Papierrolle mit Münzen.