Die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover fördert die Ausstellung „Rosenstraße 76“ in Braunschweig zum Thema häuslicher Gewalt. Ziel der interaktiven Dauerausstellung ist es, das Thema zu enttabuisieren, aufzuklären und Lösungswege aus der Gewalt aufzuzeigen.

Allein für das Jahr 2023 zählt das Bundeskriminalamt in seinem ak­tuellen Lagebild Häusliche Gewalt* 256.276 Fälle von Partnerschafts- und interfamiliärer Gewalt in Deutschland – ein Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wobei die Dunkelziffer laut Fachleuten noch deutlich höher liegen dürfte. Auch im Rahmen häuslicher Pflege kann es zu gewaltvollen Handlungen kommen. Überforderung, fehlende Ausbildung, Symptome bestimmter Erkrankungen oder auch eine persönliche Vorgeschichte können den Alltag von pflegenden Angehörigen und pflegebedürftigen Personen erschweren. Ähnlich wie bei der Gewalt in Paarbeziehungen, zeigt sich Gewalt in der häuslichen Pflege auf viele Arten. Hierzu hat die Stiftung ZQP* bereits 2018 erste Ergebnisse einer deutschlandweiten Untersuchung veröffentlicht.  

„Rosenstraße 76“ – ein Ort wie leider viele

Die interaktive Ausstellung „Rosenstraße 76“ in Braunschweig macht das Thema häusliche Gewalt sichtbar. Die fiktive Adresse steht stellvertretend für einen Ort in Deutschland, an dem häusliche Gewalt stattfindet. In einer nachgestellten Wohnung können Besucherinnen und Besucher hinter verschlossene Türen schauen und mehr über Ursachen, Formen und Auswirkungen häuslicher Gewalt erfahren. Dafür können unter anderem Videos angesehen, Schränke und Schubladen geöffnet, der Anrufbeantworter abgehört oder Chatverläufe und Tagebucheinträge gelesen werden. Die Ausstellung macht so die Gedanken und Gefühle einer gewaltbetroffenen Familie erfahrbar. Für Fragen stehen während des Besuchs jederzeit geschulte Ansprechpersonen zur Verfügung. Zudem gibt es einen Überblick über Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene in Braunschweig. Die Ausstellung richtet sich in erster Linie an Jugendliche ab Klassenstufe 9 (Mindestalter 15 Jahre), aber auch alle anderen interessierten Jugendlichen und Erwachsenen sind herzlich willkommen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und dauert in der Regel 90 Minuten. Weitere Infos, etwa über Öffnungszeiten und was es bei der Anmeldung für Schulklassen zu beachten gibt, finden Sie hier*.

Blick in die Ausstellung: Besucherinnen und Besucher können zum Beispiel Tagebucheinträge lesen.

STIFTUNG Sparda-Bank Hannover fördert „Rosenstraße 76“

Die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme in Höhe von 2.730 Euro. Davon konnten unter anderem Broschüren mit Infos und Hilfsangeboten sowie ein digitales, interaktives Quiz für die Ausstellung erstellt werden. „Meine Kollegin Frau Rupprecht und ich haben uns die Ausstellung vor Ort in Braunschweig angeschaut und bekamen eine exklusive Führung von den Projektkoordinatorinnen. Die interaktive Ausstellung hat mich persönlich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. Häusliche Gewalt passiert in den unterschiedlichsten Formen. Die Ausstellung sensibilisiert und rückt ein Tabuthema in den Fokus der Öffentlichkeit“, sagt Cornelia Wurm, Stiftungsmanagerin STIFTUNG Sparda-Bank Hannover.

Von links: Stefanie Rupprecht (Stiftungsmanagerin STIFTUNG Sparda-Bank Hannover), Stefanie Kuper und Antonia Marienfeld (Projektkoordinatorinnen „Rosenstraße 76“), Jasmin Hinze (Fundraiserin, Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH) sowie Cornelia Wurm (Stiftungsmanagerin STIFTUNG Sparda-Bank Hannover).

Übersicht: Hier gibt es Hilfe und Unterstützung

  • Polizei: 110
  • Frauenhaus Braunschweig*: 0531 2801234
  • Bundesweite Frauenhaussuche*
  • Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116016
  • Hilfetelefon Gewalt an Männern: 0800 1239900
  • Pflegetelefon*: 030 20179131
  • Nummer gegen Kummer, Elterntelefon: 0800 1110550
  • Nummer gegen Kummer, Kinder- und Jugendtelefon: 116111
  • Jugendberatung bib*: 0531 52085
  • Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS): 0531 7075228, E-Mail: biss-bs@t-online.de
  • Frauenberatungsstelle Braunschweig: 0531 3240490, E-Mail: frauenberatungsstelleBS@t-online.de
  • SOLWODI e.V. – Schwerpunkt u. a. Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund: 0531 4738112, Notfallhandy: 0177 4225333, E-Mail: braunschweig@solwodi.de
  • Täterarbeit bei häuslicher Gewalt: 05331 996316, E-Mail: taeterberatung@jugendhilfe-wolfenbuettel.de
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