Am 12. Februar 2024 ist Rosenmontag – Höhepunkt der Karnevalssaison. In Hochburgen wie Köln oder Mainz geht es dann so richtig rund. Norddeutsche können oftmals eher wenig damit anfangen. Ihnen geht es ebenso? Dann kommt unser Blogpost genau richtig. Wir beantworten sechs Fragen rund um Bützen, Kölle alaaf und Co.
Wann ist die Karnevalssaison?
Pünktlich auf die Minute am 11.11. um 11:11 Uhr wird die „fünfte Jahreszeit“ eingeläutet. Sie endet am Aschermittwoch und dauert damit – je nachdem wie die Termine fallen – zwischen drei und vier Monate. Die wichtigste Zeit ist die Karnevals-, Fastnachts- oder Faschingswoche im Februar. Höhepunkt ist der Rosenmontag. Und der fällt dieses Jahr auf den 12. Februar, Aschermittwoch ist am 14. Februar. Ungeachtet all dieser „Termine“ kann man jedoch wohl getrost festhalten: Echte Karnevalisten können jede Woche einen Grund zum Feiern finden.
„Krapfen“ gehören zu Karneval unbedingt dazu!
Wo ist nun der Unterschied zwischen Karneval und Fasching?
Die verschiedenen Begriffe rund um die fünfte Jahreszeit sind vor allem geografisch bedingt. Der „Kölner Karneval“ ist als Brauchtum so fest verankert wie etwa das „Münchener Oktoberfest“. Sie sollten sich merken: Die Rheinländer sprechen von Karneval. Der Begriff „Fasching“ wird im sprachlichen Gebrauch laut Duden als „besonders bayerisch, österreichisch“ eingestuft. Und es gibt sogar noch einen dritten Begriff: Fastnacht. Das sagen die Menschen im Südwesten von Deutschland – in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Baden-Württemberg.
Und bei uns im Norden? Hier gehen die Quellen auseinander, ob eher Karneval oder Fasching verbreitet ist. Da das Fest die Norddeutschen in der Regel jedoch ohnehin nicht so stark tangiert, können wir gewiss ein Auge zudrücken, wenn diese „Narrenzeit“ mal so oder so bezeichnet wird.
Tipp: Neben den Begriffen sind Sie auch an der Geschichte der bunten Feierei interessiert? Dann lesen Sie mehr zum Brauchtum der Fastnacht im Südwesten* und zum Kölner Karneval*.
Was bedeuten die Narrenrufe „Alaaf!“ und „Helau!“?
Als Kölscher Begriff ist „Kölle alaaf!“ vor allem in der Domstadt am Rhein zu Hause. „Kölle alaaf!“ heißt so viel wie „Köln über alles“ – „alaaf“ wird allerdings auch in Bonn, Aachen, Leverkusen und anderen Gebieten im Rheinland als Narrenruf genutzt. Aber Achtung: Auf keinen Fall sollte es jedoch in Düsseldorf, Koblenz oder Mainz gerufen werden – dort heißt es „helau“.
Gut zu wissen: Es gibt noch mehr Narrenrufe: In der schwäbisch-alemannischen Fastnacht etwa heißt es vielerorts „Narri-Narro“ und im Saarland „Alleh hopp!“.
Was genau ist ein Nubbel?
Beim Nubbel handelt es sich um eine personengroße Strohpuppe, die für alle während der Karnevalszeit begangenen Verfehlungen herhalten muss. Sie wird am Fastnachtsdienstag verbrannt und nimmt alle Schuld mit sich.
Was heißt „bützen“?
Bützchen sind kleine Küsschen auf die Wange. Beim Kölner Karneval wird zu jeder Zeit und überall „gebützt“ – auch mit Fremden.
Was hat es mit dem Krawatten-Abschneiden auf sich?
Die Weiberfastnacht galt früher als der einzige Tag des Jahres, an dem die Frauen „das Sagen hatten“. Einmal im Jahr an Weiberfastnacht schnitten sie den Männern die Krawatten ab, um ihnen einen Teil ihrer Macht zu nehmen. Die Geschlechterrollen haben sich glücklicherweise weiterentwickelt – der Brauch jedoch hat bis heute Bestand.
3 Funfacts zum Schluss
- Wussten Sie, dass es in vielen Karnevalshochburgen gängig ist, dass Firmen ihren Mitarbeitern an den Karnevalstagen freigeben oder sie früher in den Feierabend schicken? Stimmt wirklich.
- Rund 12.000 „Jecken“ nehmen am Kölner Rosenmontagszug teil.
- Und auch mit „Kamellen“ lassen es die Kölner krachen: Zahlen zufolge werden rund 330 Tonnen Süßigkeiten beim Rosenmontagszug in die Menge geworfen.