Pflege zu Hause ist ein komplexes Thema. Wir haben es mal ein wenig durchleuchtet – und hier für Sie ganz konkrete Tipps plus nützliche Internetadressen und Ratgeber zusammengestellt.
Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland 4,1 Millionen Pflegebedürftige. Rund vier von fünf werden zu Hause versorgt – meist durch Familienmitglieder oder enge Freunde. Die Kosten für häusliche Pflege schwanken stark. Im Schnitt liegen sie zwischen 500 und 2.500 Euro monatlich. Einen Teil davon übernimmt die Pflegeversicherung – wie viel genau, hängt vom individuellen Pflegegrad ab.
Tipp 1: Pflegegrad ermitteln
Es gibt fünf Pflegegrade. Vereinfacht lässt sich sagen: Je höher der Pflegebedarf ist, desto höher der Pflegegrad. Der Weg zum Pflegegrad ist hier Schritt für Schritt erklärt.
Tipp 2: Beratungsstellen kontaktieren
Offizielle Informationen und staatliche Förderangebote sind leider nicht immer verständlich aufbereitet. Das Gute aber ist: Man kann sich Hilfe suchen – zum Beispiel bei den sogenannten Pflegestützpunkten. Unter www.gesundheits-und-pflegeberatung.de finden Sie Beratungsstellen in Ihrer Nähe. Sie können nach Bundesländern und Orten filtern und bekommen entsprechende Einrichtungen vorgeschlagen.
Tipp 3: Pflegehilfsmittel beantragen
Pflegebedürftige mit einem anerkannten Pflegegrad haben einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegehilfsmittel im Wert von 40 Euro monatlich. Darunter fallen Dinge für den täglichen Gebrauch wie Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel oder Betteinlagen. Den Antrag stellen Sie direkt bei der Pflegekasse. Pflegebox.de zum Beispiel bietet ein großes Sortiment mit Produkten für die häusliche Pflegeversorgung.
Tipp 4: Rollatorfahren üben
Auch das Fahren mit dem Rollator will geübt sein – am besten gemeinsam mit dem pflegenden Angehörigen. Die Deutsche Verkehrswacht bietet vor Ort Trainings an. Mehr erfahren Sie hier.
Tipp 5: Notfallkarte mitführen
Wenn Sie jemanden zu Hause pflegen, legen Sie sich eine Notfallkarte ins Portemonnaie. Denn: Auch Ihnen kann etwas passieren – ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung. Dank Notfallkarte oder digitalem Notfallpass im Mobiltelefon wissen etwa Rettungskräfte direkt: Sie pflegen eine Person, die zu Hause sitzt und Hilfe benötigt. Eine Vorlage für eine Notfallkarte können Sie hier herunterladen.
Tipp 6: Ratgeber nutzen
Hilfreiche Bücher bietet zum Beispiel die Verbraucherzentrale:
Darüber hinaus gibt es gute Internetportale. Das Bundesministerium für Gesundheit bietet einen Online-Ratgeber Pflege.
Wichtig: Pflegebedürftigkeit kann jeden betreffen. Auch von heute auf morgen. Deshalb: Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken. Sprechen Sie mit Ihren Kindern bzw. engen Vertrauten: Was ist für Sie persönlich wichtig? Und am besten auch: Wie sieht es mit finanziellen Rücklagen aus?