Das Kindergeld steigt, der Rundfunkbeitrag auch und der Solidaritätszuschlag entfällt schrittweise: Das nächste Jahr bringt einige Neuerungen. Eine kompakte Übersicht der wichtigsten Änderungen finden Sie hier.
#1 Elterngeld wird flexibler
Beim Partnerschaftsbonus können Eltern künftig flexibel zwischen zwei und vier Monaten Bezugsdauer wählen. Bislang waren nur vier Monate möglich. Den Partnerschaftsbonus gibt es, wenn beide Elternteile parallel in Teilzeit arbeiten. Die Elterngeld-Reform im Überblick.
#2 Strompreis sinkt
Die Erneuerbare-Energien-Umlage wird im kommenden Jahr durch einen finanziellen Zuschuss aus Erlösen der CO2-Bepreisung entlastet. Die CO2-Bepreisung gilt für Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe verkaufen. Der Zuschuss macht Strom für Endverbraucher günstiger.
#3 Einwegplastik ist raus
Teller, Besteck, To-go-Becher & Co aus Einwegkunststoff sind ab Juli 2021 nicht mehr erlaubt. Das EU-weite Verbot soll die Umwelt und insbesondere die Meere schützen.
#4 Baukindergeld wird verlängert
Der Förderzeitraum für die Gewährung von Baukindergeld wird um drei Monate bis zum 31. März 2021 verlängert. Grund dafür ist die Corona-Pandemie, die oft zu Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren führte.
#5 Rundfunkgebühren werden erhöht
Pro Haushalt steigt der Rundfunkbeitrag für die öffentlich-rechtlichen Programme wie ARD und ZDF monatlich um 86 Cent. Die rund 8 Milliarden Euro, die durch die Gebühren jährlich zusammenkommen, fließen nicht nur ins klassische Fernsehen und Radio, sondern auch in Internetportale wie heute.de und tagesschau.de sowie Social Media und Podcasts.
#6 „Soli“ entfällt für die meisten
Für 90 Prozent der heutigen Zahler entfällt ab 2021 der Solidaritätszuschlag (Soli). Die Freigrenze, bis zu der heute kein Solidaritätszuschlag fällig wird, liegt bei 972 Euro (Einzelveranlagung) bzw. 1.944 Euro (Zusammenveranlagung). Künftig soll kein Solidaritätszuschlag mehr erhoben werden, wenn die zu zahlende Lohn- oder Einkommensteuer unter 16.956 bzw. 33.912 Euro (Einzel- bzw. Zusammenveranlagung) liegt.
#7 Grundrente kommt
Der monatliche Zuschlag zur regulären Rente beträgt bis zu 418 Euro (brutto). Anspruch darauf hat, wer durch Arbeit, Kindererziehung oder Angehörigenpflege mindestens 33 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenkasse erreicht, aber unterdurchschnittlich verdient hat. Weitere Informationen zur Grundrente.
#8 Pendlerpauschale wird angehoben
2021 steigt die Pendlerpauschale ab dem 21. Entfernungskilometer von 30 auf 35 Cent und ab 2024 für eine Dauer von drei Jahren auf 38 Cent pro Kilometer.
#9 Menschen mit Handicap sollen entlastet werden
Steuerpflichtige mit einer Behinderung sollen in Zukunft besser unterstützt werden: Die Behinderten-Pauschbeträge sollen verdoppelt und Nachweispflichten verschlankt werden.
#10 Bausparer können sich freuen
Die Wohnungsbauprämie auf die im Jahr eingezahlten Beiträge wird von 8,8 auf 10 Prozent angehoben. Auch die Einkommensgrenzen steigen – für Singles auf 35.000 Euro, für Verheiratete/Lebenspartner auf 70.000 Euro.
#11 Hartz IV & Co werden angepasst
Wer staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Grundsicherung bekommt, kriegt künftig mehr Geld. Für Singles gibt es 14 Euro mehr als bisher, für Paare je Partner 12 Euro.
#12 Kindergeld steigt
Das Kindergeld steigt um 15 Euro pro Kind. Für das erste und zweite Kind gibt es dann jeweils 219 Euro, für das dritte 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro.
Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum bis Redaktionsschluss am 15. Oktober 2020.