„Berufsunfähig werden? – Betrifft mich nicht!“ Die meisten Menschen verdrängen dieses Thema. Besonders dann, wenn man mitten im Leben steht, jung, gesund und fit ist. Die Absicherung von Berufsunfähigkeit wird gern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Aktuell schließt nur jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dauerhaft berufsunfähig zu werden liegt bei 20 bis 25 Prozent. Vor dem Renteneintrittsalter werden statistisch gesehen 43 Prozent der heute 20 Jahre alten männlichen und 38 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer mindestens einmal berufsunfähig. Junge Menschen trifft es aufgrund der unzureichenden Absicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung besonders hart.
Immer mehr psychische Erkrankungen
Deutlich angestiegen ist der Anteil psychischer Erkrankungen, die zur Berufsunfähigkeit führen. Inzwischen sind das fast 28 Prozent bei den Männern und fast 38 Prozent bei den Frauen. Die Gefahr, aufgrund von Depressionen oder Burnout schon vorzeitig aus dem Arbeitsleben auszuscheiden, besteht auch bei jüngeren Arbeitnehmern.
Wenn Arbeiten nicht mehr möglich ist
Schnell kann eine Berufsunfähigkeit zu großen finanziellen Schwierigkeiten führen und das Leben total verändern. Gerade die nach 1960 geborenen Menschen haben keinen gesetzlichen Berufsunfähigkeitsschutz mehr. Wer aus gesundheitlichen Gründen weniger als drei Stunden täglich arbeiten kann, erhält eventuell eine staatliche Erwerbsminderungsrente von maximal 34 Prozent des letzten Bruttoeinkommens. Auf mehr als 60 Prozent des eigenen Gehalts zu verzichten, ist für die meisten Menschen aber absolut undenkbar. Private Vorsorge ist also wirklich wichtig.
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