Vor nunmehr 100 Jahren wurde der Weltspartag eingeführt. Im heutigen Blogpost gehen wir auf Zeitreise zu den Anfängen dieses besonderen Tages und blicken auf die wechselvolle Geschichte des Geldes im Allgemeinen. Viel Spaß beim Mitreisen!
1924 – in diesem Jahr bekommt Deutschland mit der Reichsmark eine neue Währung, das erste Fax wird über den Atlantik geschickt und in den Vereinigten Staaten besteht ein landesweites Alkoholverbot. Alles längst Geschichte. Doch es gibt auch Dinge, die die vergangenen 100 Jahre überdauert haben: das IT-Unternehmen IBM oder der Föhn* zum Beispiel. Und: der Weltspartag! Denn zum Ende des ersten Internationalen Sparkassenkongresses in Mailand wurde in Erinnerung an diese „Weltvereinigung der Sparkassen“ der letzte Kongresstag kurzerhand zum globalen Tag des Sparens erklärt – es war der 31. Oktober 1924. Die Idee, einen „Feiertag“ des Sparens zu schaffen, gewann schnell an Unterstützern. Finanzinstitute auf der ganzen Welt schlossen sich an und trugen damit zum anhaltenden Erfolg des Weltspartags bei.
Sparen hat eine lange Tradition
Noch wesentlich länger als der Weltspartag ist natürlich die Tradition des Sparens an sich. Das Archiv des Max-Planck-Instituts ordnet das erste Sparschwein Deutschlands einer hochmittelalterlichen rund 800 Jahre alten Figur aus der thüringischen Ortschaft Billeben zu. Ja richtig, schon damals war es ein Schwein! Schließlich gelten die Tiere seit jeher als Symbol für Glück und Wohlstand. Denn wer vermögend genug war, um „Schwein“ zu haben, verfügte quasi über eine Nahrungsquelle frei Haus. Das versprach ein gutes Leben, vorausgesetzt das Vieh – oder im übertragenen Sinne das Sparschwein – wurde regelmäßig gefüttert.
Sparen im Wandel der Zeit
Was sich im Laufe der Jahrhunderte allerdings deutlich gewandelt hat, ist die Art und Weise des Sparens. Ein Sparschwein „füttern“ heute fast nur noch die Jüngsten mit Münzen und Scheinen. Es gibt inzwischen eine Fülle an verschiedenen Spar- und Anlageprodukten. Dazu zählen zum Beispiel neben dem Sparbuch auch Festgeldkonten, Aktiendepots und Fondssparpläne. Doch so unterschiedlich die Möglichkeiten auch sein mögen – am Ende dreht sich alles weiterhin nur um eines: Geld. Und das blickt auf eine noch viel längere Geschichte als das Sparschwein zurück.
Eine kurze Geschichte des Geldes
- Das „Geld“ der Frühgeschichte findet sich in der Natur – daher der Name Naturalgeld. Es sind nichtmonetäre Tauschobjekte pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs, wie Muschelschalen, Perlen, Steine, Salz, Kakaobohnen oder Vieh.
- Später begannen Menschen damit, Kupfer, Silber und Gold in kleine, handliche Stücke zu hacken. Abgewogen wurde es zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen genutzt. Die erste eigentliche Münze hat vermutlich König Krösus Alyattes von Lydien (heutige Türkei) an der Wende vom siebten zum sechsten Jahrhundert v. Chr. prägen lassen. Es war ein Gemisch aus Silber und Gold.
- Das erste Papiergeld stammt nach heutigen Erkenntnissen aus China und tauchte dort etwa im 11. Jahrhundert n. Chr. auf – rund 600 Jahre bevor auch in Europa die ersten echten Banknoten Einzug halten sollten. Hier erwirkte erst im Jahr 1661 der schwedische Privatbankier Johan Palmstruch das königliche Privileg, Banknoten drucken zu dürfen – eine federleichte Alternative zum schweren Kupferplattengeld.
- Geldscheine und Münzen waren für die folgenden Jahrhunderte die bevorzugten Zahlungsmittel im täglichen Handel. Doch seit einigen Jahren zeichnet sich ein neuer Trend ab: Bargeld verschwindet zunehmend aus den Portemonnaies und Registrierkassen. Stattdessen werden immer mehr Zahlungen bargeldlos etwa via Debit-, Kreditkarte oder mobilen Bezahlsystemen abgewickelt. In Deutschland zum Beispiel wurde 2023 laut einer aktuellen Umfrage der Bundesbank nur noch jede zweite Transaktion mit Scheinen und Münzen getätigt – drei Jahre zuvor waren es noch 60 Prozent.
Tipp zum Schluss: Im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank* wird die „Welt des Geldes“ erlebbar. Die Sammlung gilt mit mehr als 90.000 Münzen und rund 260.000 Banknoten aus aller Welt als eine der bedeutendsten überhaupt. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall.