Vom Skype-Call mit den Kollegen übers kontaktlose Bezahlen im Supermarkt bis hin zum virtuellen Work-out: Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen auf den Geschmack digitaler Dienste gekommen. Bei uns lesen Sie aktuelle Zahlen zum Thema – und erfahren, wie Experten das neue Nutzungsverhalten langfristig einschätzen.
Das Coronavirus hat unsere Welt auf den Kopf gestellt. Ganz besonders spürten wir das während des bundesweiten Lockdowns von Mitte März bis Anfang Mai. Geschlossene Geschäfte, Sportvereine, Kinos und Museen: Alles, was sonst zum Alltag gehört, fiel plötzlich weg. Auch die Sparda-Bank Hannover hatte zum Schutz ihrer Kunden und Mitarbeiter ihre Filialen vorübergehend geschlossen.
9 von 10 Menschen nutzen digitale Dienste
Ein Gutes: In dieser Zeit probierten viele Menschen zum ersten Mal in ihrem Leben digitale Angebote aus. Fast neun von zehn Konsumenten nutzen einer Umfrage des Beratungsunternehmens McKinsey zufolge seit dem Ausbruch von COVID-19 digitale Dienste, Medien und Kanäle. Vorher taten das weniger als zwei Drittel.
Das Videotelefonat mit Oma und Opa ist mittlerweile für viele ebenso selbstverständlich wie das virtuelle Meeting mit den Kollegen oder Geschäftspartnern. Die Kontaktlos-Zahlung im Supermarkt gehört ebenso zum Alltag wie das Online-Ticket für Bus und Bahn. Eckhard Spliethoff, Pressesprecher beim Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN), etwa beobachtet: „Da im VBN über einen längeren Zeitraum kein Ticketkauf beim Fahrpersonal in den Bussen möglich war, weil die Vordertür zum Schutz verschlossen geblieben ist, hat der Anteil von Handytickets im Vertriebsmix deutlich zugenommen.“
Mehr als nur ein kurzer Hype
Experten vermuten, dass die jüngsten Entwicklungen das Online-Nutzungsverhalten langfristig prägen werden. Denn manch einer, der vor Corona digitalen Angeboten eher skeptisch gegenüberstand, erlebt nun hautnah, wie sehr ihm diese nicht nur in Ausnahmesituationen das Leben erleichtern können – und findet Gefallen daran: Laut der McKinsey-Umfrage wollen drei Viertel der Erstnutzer die neu entdeckten Online-Dienste auch weiterhin nutzen. Die neue Lust am Digitalen umfasst alle Altersgruppen. Unter den 18- bis 24-Jährigen ist das Wachstum erwartungsgemäß am höchsten, aber auch bei den über 65-Jährigen hat sich die Nutzung mehr als verdoppelt.