Die Hilfsbereitschaft gegenüber ukrainischen Geflüchteten ist enorm. Auch die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover setzt sich ein. Ein konkretes Förderprojekt – den Bielefelder Flüchtlingsfonds – stellen wir Ihnen in diesem Blogpost genauer vor.

Nach Deutschland kommen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine, um Schutz zu suchen und in Sicherheit zu leben. Der russische Angriffskrieg hat den Menschen in ihrem Heimatland alles genommen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft geht durchs ganze Land. Viele sammeln Spenden, engagieren sich ehrenamtlich oder bieten an, Geflüchtete bei sich zu Hause aufzunehmen.

Schnell und unbürokratisch: der Bielefelder Flüchtlingsfonds

Auch die Solidarität vieler Bielefelder Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen ist groß. Der „Bielefelder Flüchtlingsfonds“ – eine Kooperation der Stadt Bielefeld und der Stiftung Solidarität – hilft geflüchteten Menschen schnell und unbürokratisch beim Ankommen und bei der Integration. Die STIFTUNG Sparda-Bank Hannover förderte die Stiftung Solidarität mit 10.000 Euro für die Ukraine-Hilfe. Der Vorsitzende der Stiftung Solidarität, Franz Schaible, gibt im Gespräch Einblick in das Projekt.

Wie ist der Bielefelder Flüchtlingsfonds entstanden und was ist das Ziel?

Franz Schaible: Der Bielefelder Flüchtlingsfonds gründete sich bereits vor sieben Jahren anlässlich der großen Flüchtlingswelle über den Balkan. Durch Spenden von Bürgerinnen und Bürgern und Firmen wollen wir es ermöglichen, dass jedem Kriegsflüchtling, egal ob Erwachsener oder Kind, eine Ersthilfe in Höhe von 100 Euro für notwendige Neuanschaffungen zur Verfügung steht. Gemeinnützige Einrichtungen vor Ort und in anderen Städten helfen uns beim Auszahlen der Mittel als sogenannte „Sozialpartner“. Seit Kurzem haben wir den Fonds speziell für ukrainische Kriegsflüchtlinge erweitert. Man kann jetzt gezielt spenden, indem man die Postleitzahl der Region angibt, in der geflüchtete Menschen aus der Ukraine gefördert werden sollen.

Wie konkret helfen Sie den Geflüchteten aus der Ukraine in Bielefeld?

Franz Schaible: Seit Anfang März können geflüchtete Menschen aus der Ukraine – das sind vorrangig Frauen und Kinder – aus diesem Flüchtlingsfonds ganz unkompliziert und unbürokratisch auch die Ersthilfe von 100 Euro bekommen. Das ist für viele, die nur mit einem Rollkoffer oder Rucksack kommen, ein wichtiger Betrag, über den sie selbst verfügen können, bis weitere Hilfen von der Stadt möglich sind. Wir haben seitdem fast 2.000 Menschen über die Spenden des Bielefelder Flüchtlingsfonds diese Starthilfe ermöglicht. Die Spenden gehen zu 100 Prozent an die geflüchteten Menschen. Verwaltungskosten werden von der Stiftung und ihren Kooperationspartnern getragen. Diese Ersthilfe ist besonders wichtig, denn es gibt immer etwas dringend Notwendiges, das nicht mitgenommen werden konnte und auch nicht im breiten Sachspendenangebot der Bevölkerung aufzufinden ist.

Wo sehen Sie persönlich die größten Herausforderungen in den nächsten Wochen und Monaten?

Franz Schaible: In Bielefeld sind wir von der Stadt gebeten worden, unser Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker (KuKS) für die Flüchtlingsunterbringung bereitzustellen. Dort haben wir die Notwendigkeit erlebt, die Tage möglichst kurzweilig zu strukturieren, sei es durch Sprachunterricht, durch „Willkommenskurse“, in denen über das Gesundheitssystem, Behörden und andere Unterstützungsmöglichkeiten informiert wird oder über Beschäftigungs- und Arbeitsangebote. Denn nichts tun ist das Schädlichste in dieser Situation. Zudem müssen Sport- und Freizeitangebote geschaffen werden, um das Leid zu vergessen und auf andere Gedanken zu kommen.

Sie möchten auch spenden?

Beim Spenden gilt: Jede scheinbar noch so kleine Summe hilft. Spendenorganisationen in der Region haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Beitragsbilder: iStock | Urheber: Maryna Petrenko-Shvets; Stiftung Solidarität