Mit einem Energieausweis lässt sich der energetische Zustand einer Immobilie übersichtlich darstellen. In manchen Fällen ist er sogar gesetzlich vorgeschrieben. Lesen Sie bei uns, was dieser „Steckbrief“ genau aussagt und worauf Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer achten sollten, wenn sie sich einen Energieausweis ausstellen lassen wollen.

Wozu dient ein Energieausweis?

Der Energieausweis liefert Kauf- und Mietinteressenten erste Informationen zum Energiebedarf bzw. -verbrauch einer Immobilie und hilft ihnen, künftige Energiekosten abzuschätzen. Für Immobilieneigentümer, die ihre Immobilie nicht verkaufen oder vermieten wollen, kann der Energieausweis eine Orientierungshilfe für energetische Sanierungen sein, denn er zeigt Mängel auf und nennt Maßnahmen, mit denen sich die Energiebilanz eines Hauses verbessern lässt. Eine Energieberatung kann er jedoch nicht ersetzen.

Wichtig zu wissen: Es gibt zwei Arten von Energieausweisen – den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Das Wichtigste dazu im Kurzüberblick:

  • Der bedarfsorientierte Ausweis gibt den theoretischen Energiebedarf an, der für das Beheizen und die Warmwasserbereitung einer bestimmten Immobilie nötig ist. Berechnet wird dieser mithilfe von Gebäude- und Heizungsdaten, Baubeschreibungen sowie Analysen des energetischen Zustands von Fenstern, Wänden und Heizung.
  • Der verbrauchsorientierte Ausweis dokumentiert den tatsächlichen durchschnittlichen Energieverbrauch des Objekts in den vergangenen drei Jahren. Dieser hängt auch vom individuellen Verhalten der Bewohner ab und wird mittels der entsprechenden Heizkostenabrechnungen berechnet. Diese Art Energieausweis ist die günstigere, weil die Datenerhebung nicht so komplex ist und schlicht schneller geht.

Wann ist ein Energieausweis Pflicht?

Wer ein Haus oder eine Wohnung verkaufen oder neu vermieten möchte, ist gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG)* dazu verpflichtet, einen Energieausweis für die Immobilie ausstellen zu lassen und ihn potenziellen Käufern und Mietern spätestens beim Besichtigungstermin vorzulegen. Ein Verstoß dagegen oder die Vorlage eines Energieausweises mit fehlerhaften Daten kann mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro geahndet werden.

Welchen Energieausweis benötige ich?

In den allermeisten Fällen haben Sie die Wahl. Es gibt allerdings Ausnahmen, in denen ein Bedarfsausweis Pflicht ist. Dazu zählen:

  • Neubauten, da für sie schlicht keine Verbrauchsdaten der letzten Jahre vorliegen.
  • Mehrfamilienhäuser mit bis zu vier Wohneinheiten, deren Bauantrag vor dem 01.11.1977 gestellt wurde und die nicht die Anforderungen an die erste Wärmeschutzverordnung* erfüllen.
  • Gebäude, für welche die Heizkosten- und Verbrauchsabrechnungen aus drei aufeinanderfolgenden Jahren nicht vollständig vorliegen, etwa weil sie leer standen.

Wie lange ist ein Energieausweis gültig?

Ein Energieausweis ist maximal zehn Jahre gültig – oder bis sich durch eine Modernisierung die energetische Qualität der Immobilie ändert.

Was steht in so einem Ausweis?

Der wichtigste Wert in einem Energieausweis ist der Endenergiebedarf oder -verbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter. Unter Zuhilfenahme des Preises für den verwendeten Energieträger (z. B. Erdgas) lassen sich daraus die Heizkosten berechnen. Beide Varianten enthalten zudem Empfehlungen für individuelle Modernisierungsmaßnahmen. Zudem enthält der Ausweis allgemeine Angaben zum Gebäude wie Adresse, Baujahr und Wohnfläche ebenso wie Infos zu den verwendeten Brennstoffen. Erste Orientierung gibt eine bunte Farbskala, die an das Effizienzlabel erinnert, das man von Elektro- und Haushaltsgeräten kennt. So lesen Sie das sogenannte Bandtacho auf dem Energieausweis:

  • Die farbliche Einteilung in Grün, Gelb und Rot gibt einen schnellen Überblick über den energetischen Zustand. Eine Einordnung im grünen Bereich bedeutet: geringer Energieverbrauch. Ein Pfeil im gelblichen Bereich verweist auf Optimierungspotenzial, während im roten Bereich von hohen Energiekosten und einer schlechten Energieeffizienz auszugehen ist.

  • Die Energieeffizienzklassen, dargestellt durch Buchstaben, reichen von A+ (beste Klasse) bis H (schlechteste Klasse). Die Buchstaben lassen sich grob folgenden Haustypen zuordnen: A+ bis C Neubauten, D und E sanierte Altbauten, F und G teils sanierte Altbauten, H unsanierte Gebäude.

  • Zahlen von 0 bis >250 zeigen den End- und Primärenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr an.

Vertiefende Infos finden Sie beispielsweise bei co2online* oder bei der Verbraucherzentrale*.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen?

Einen Energieausweis dürfen nur dafür qualifizierte Personen, etwa Architekten, Ingenieure oder Energieberater, ausstellen. Lassen Sie sich im Zweifel vor der Beauftragung zeigen, dass das entsprechende Unternehmen eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen hat, die Ansprüche bei einem fehlerhaft ausgestellten Ausweis abdecken kann. Rein rechtlich dürfen Verbrauchs- und Bedarfsausweise sowohl im Rahmen einer Vor-Ort-Analyse als auch online ausgestellt werden, wobei Letzteres vor allem bei Bestandsgebäuden nicht empfehlenswert scheint. Der Preis für die Erstellung eines Energieausweises hängt zum Beispiel vom Aufwand für die Erfassung der Gebäudedaten ab. Da ein Bedarfsausweis aufwendiger ist, kostet er zumeist mehr als ein Verbrauchsausweis.

Gut zu wissen: Die Plattform SpardaZuhause bietet Ihnen zu einem Pauschalpreis von 499 Euro ein umfassendes Angebot für Ihren Energieausweis. Darin enthalten sind ein kostenloses Erstgespräch am Telefon sowie ein kurzfristiger und fachkundiger Ortstermin mit qualifizierten Bausachverständigen. Mehr erfahren Sie hier*.

Bei einem professionellen Ortstermin kommt zum Beispiel eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Eine Technik, mit der Wärmebrücken am Haus für das menschliche Auge sichtbar werden. Rot- und Orangetöne weisen auf eine eher schlechte Dämmung hin.

Noch ein Tipp zum Schluss: Besuchen Sie uns auf der ABF/B.I.G. 

Vom 31.01. bis 04.02.24 ist die Sparda-Bank Hannover mit einem Messestand (Stand B 49 in Halle 23) auf der Bau- und Gartenmesse ABF/B.I.G. Hannover* vertreten. Wenn Sie Lust und Zeit haben, kommen Sie doch einfach vorbei. Unsere Beraterinnen und Berater geben Ihnen wichtige Tipps rund um Ihr geplantes Wohnprojekt, um Geld und kostbare Zeit zu sparen. Egal ob Sie eine Immobilie bauen, kaufen oder modernisieren möchten – wir begleiten Sie bei Ihrem Vorhaben.

Tipp: Sichern Sie sich am Stand eine praktische Thermocard. Das ist eine postkartengroße Karte zum Aufspüren von Kältebrücken in einer Immobilie. Damit können Sie Wände und Fenster erst einmal selbst untersuchen, bevor Sie einen Experten mit einer professionellen Wärmebildkamera engagieren. Auf der Vorderseite der Karte ist ein ganz normales Thermometer, auf der Rückseite ein mit Flüssigkristallen gefülltes Folienthermometer angebracht. Halten Sie die Karte einfach von innen für 5 Sekunden an Wand oder Fenster und es wird der Unterschied zur übrigen Raumtemperatur angezeigt. Ist dieser sehr groß, könnte das auf eine Kältebrücke hinweisen.

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