Seit Anfang 2024 sind jetzt auch Milchflaschen aus Einwegplastik pfandpflichtig. Für sonstige Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen gilt das schon seit zwei Jahren. Doch was ist eigentlich mit all den anderen Dingen, die wir so entsorgen? Hier finden Sie Tipps zum achtsamen Umgang mit Elektrogeräten, Altkleidern und Co.

Pfandpflicht erweitert: tschüss, Einwegflasche!

Rückgabe von Einwegflasche am Pfandautomat

Die Pfandpflicht für Einwegkunststoffflaschen gilt mittlerweile auch für Milch, Milchmischgetränke und Milchprodukte wie Kakao, Kaffeegetränke, Kefir oder Joghurt. Das Pfand beträgt mindestens 25 Cent. Zurückgeben können Sie die Flaschen dort, wo sie verkauft werden. Sinn der Sache: Abfälle vermeiden, Rohstoffe sparen, die Umwelt schonen. „Der Weg muss idealerweise weg von Einwegprodukten sein“, so die Bundesregierung. „Pfandflaschen sind ein Weg dorthin.“ Sie werden zu fast 100 Prozent zurückgegeben bzw. eingesammelt. Mehr als 90 Prozent der gesammelten PET-Flaschen werden recycelt. Teile des recycelten Materials lassen sich für die Produktion neuer Kunststoffflaschen nutzen. Aus weiteren Teilen entstehen beispielsweise Folien und Textilfasern.

Papier, Glas und Plastik: Mülltrennung ist wichtig

Auch wenn es manchmal nervt: Mülltrennung muss sein, damit die Materialien recycelt werden können. Das gilt zum Beispiel auch für die nach Weiß-, Braun- und Grünglas sortierten Altglascontainer. Bei weißem Glas etwa dürfen nur drei von 1.000 Flaschen eine andere Farbe haben, damit beim Recycling wieder weißes Glas rauskommt. Mehr zum Thema Altglas, zum Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne und zum Papiercontainer zeigt Ihnen die nachfolgende Grafik.

Wichtig beim Gelben Sack: Die Materialien lassen sich besser recyceln, wenn sie getrennt werden – also etwa beim Joghurtbecher der Deckel komplett abgezogen wird. Auch sollten Sie verschiedene Materialien nicht ineinanderstopfen. Und ist in den Verpackungen noch was drin, gehören sie in den Restmüll bzw. bei Farben, Lacken und Ähnlichem in die Schadstoffsammlung.

Alte Elektronik: von wegen Schrott

Elektrogeräte müssen gesondert entsorgt werden. Das liegt nicht nur an den potenziell gefährlichen Bestandteilen, sondern auch an den Wertstoffen, die in den Geräten enthalten sind und sich zumindest teilweise zurückgewinnen lassen. Schadstoffe können etwa Blei, Arsen oder Quecksilber sein. Wertstoffe sind zum Beispiel die sogenannten seltenen Erden, deren Abbau oft die Umwelt belastet. Auf Wertstoffhöfen und an kommunalen Sammelstellen finden Sie Container und kleinere Behälter für alle Arten von Altgeräten. Im Übrigen müssen in der Regel Elektro- und Baumärkte die Geräte kostenlos zurücknehmen. Das gilt mittlerweile auch für Supermärkte und Discounter, die mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbieten. Voraussetzung: Sie kaufen ein Gerät mit gleicher Funktion. Kleinere Geräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern können Sie auch ohne Neukauf abgeben.

Nicht zuletzt Smartphones und Tablets sollten Sie ohnehin möglichst nachhaltig nutzen. Das Umweltbundesamt* hat dafür einige Tipps bereitgestellt. Wenn Sie dann irgendwann doch ein neues Gerät haben möchten, können Sie das alte zum Beispiel für einen guten Zweck spenden. Mehr dazu finden Sie hier*.

Aussortierter Hausstand: Shabby Chic ist angesagt

Auch für Kleidung, Möbel, Spielzeug usw. gilt: Nicht alles, was man selbst nicht mehr braucht, ist nicht mehr brauchbar. Da verwundert es kaum, dass Secondhand voll im Trend liegt. Und das ist auch gut so. Denn die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts zum Beispiel verbraucht 2.000 Liter kostbares Trinkwasser, so die Deutsche Umwelthilfe. Secondhand-Stücke findet man ganz klassisch auf Flohmärkten und in Gebrauchtwarenhäusern. Aktuelle Flohmarkttermine finden Sie auf der Webseite von Flohmarktheld*. Oder wie wäre ein selbst organisierter Verkauf in der Nachbarschaft? Ergreifen Sie die Initiative.

Sie möchten Ihre alte Kleidung nicht verkaufen, sondern spenden? Einen Altkleidercontainer in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz (DRK)*. Gut erhaltene Stücke gehen in die Kleiderkammern des DRK. Beschädigte und nicht mehr tragbare Sachen können zu Putzlappen oder Fußmatten verwertet werden – und so weiterverwendet werden.

Der beste Tipp von allen: am besten Abfall vermeiden!

Recycling bedeutet übersetzt „zurück in den Kreislauf bringen“. Eine gute Sache: Laut Freiburger Öko-Institut sparen wir durch die getrennte Sammlung und das Recycling gebrauchter Verpackungen pro Jahr 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ein – so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen. Die Maßeinheit CO2-Äquivalent zeigt die Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase, verglichen mit derjenigen von Kohlendioxid.

Besser als Recycling ist allerdings Abfallvermeidung. Denn auch Recycling verbraucht Ressourcen. Das Bundesumweltministerium hat detaillierte Angaben zum Beispiel für Papier zusammengetragen: Für 100 Kilogramm Recyclingpapier benötigt man 110 Kilogramm Altpapier, 2.000 Liter Wasser und 400 Kilowattstunden Energie. Das ist zwar deutlich weniger als bei der Herstellung von neuem Papier, setzt aber immer noch 90 Kilogramm Kohlendioxid frei und damit nur 20 Kilo weniger als die gleiche Menge neues Papier. Es ist daher am besten, möglichst wenig Papier zu verbrauchen – also etwa auf unnötige Computerausdrucke zu verzichten. Oder Stichwort Trinkwasser: Wer es zu Hause der Leitung entnimmt, muss überhaupt keine neuen Flaschen kaufen. Und Stichwort Obst und Gemüse: Die sind mit ihrer Schale oft schon von Natur aus bestens verpackt!

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