Sprache sagt viel über uns aus – vor allem wenn es um das Thema Geld geht. Dabei gehen uns Redewendungen wie „Geld stinkt nicht“ oder „Der Groschen ist gefallen“ leicht über die Lippen. Aber wo haben diese Redewendungen ihren Ursprung? Die Antworten darauf stellen wir in diesem Blogpost vor. Viel Spaß beim Lesen!
#1 Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert
Viele Menschen träumen von Reichtum und Wohlstand. Doch um dieses Ziel erreichen zu können, kommt es auf harte Arbeit und jeden noch so kleinen Geldbetrag an. Genau das soll diese Redewendung ausdrücken. Schließlich ergeben auch viele kleine einzelne Beträge am Ende eine große Summe. Wer also den Pfennig nicht zu schätzen weiß, der bringt es auch nicht zu einer Brieftasche voller Taler. Woher das Sprichwort ursprünglich stammt, ist allerdings nicht bekannt.
#2 Der Groschen ist gefallen
Zu D-Mark-Zeiten wurde ein Zehn-Pfennig-Stück auch Groschen genannt. Und diesen benötigte man unbedingt, um etwa am Automaten ein Kaugummi zu bekommen. Erst wenn der Groschen gefallen und der Hebel gedreht wurde, war der Weg frei zur ausgewählten Süßigkeit. Das dauerte früher immer ein bisschen, denn die mechanische Automatentechnik war damals noch nicht so ausgereift. So entstand die Redewendung: Denn auch bis jemand zum Beispiel einen Witz oder eine Aussage versteht, kann es ja manchmal etwas dauern. Eben so lange, bis der Groschen gefallen ist.
#3 Geld stinkt nicht
Wer im Lateinunterricht aufgepasst hat, erinnert sich bestimmt noch gut an den Ausspruch: „Pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“. Diese Redewendung stammt aus dem alten Rom und ist rund 2.000 Jahre alt. Kaiser Vespasian kam auf die Idee, seine Bürger für jede Nutzung der Toilettenanlage eine „Urinsteuer“ zahlen zu lassen. Sein Sohn empfand das als ungerecht. Daraufhin, so die Geschichtsschreibung, hielt der Imperator seinem Sohn das Geld unter die Nase und fragte ihn, ob es denn stinke – schließlich habe man es durch den Toilettengang anderer Leute eingenommen. Die Münzen rochen nicht anders als sonst. „Pecunia non olet“: Damit wollte Kaiser Vespasian deutlich machen, dass es egal war, wo das Geld herkommt.
#4 Spare in der Zeit, so hast du in der Not
Der Volksmund ist sich sicher: Wer in guten wirtschaftlichen Zeiten etwas zurücklegt, kann sich später, wenn es gebraucht wird, darüber freuen. Dieser Rat gilt ohne Abstriche vor allem in finanzieller Hinsicht. Denn wer in guten Zeiten Geld spart und Reserven anlegt, profitiert davon in schlechten Zeiten. So ist es durchaus klug, dass man nicht mehr Geld ausgibt, als man einnimmt, und nach Möglichkeit Rücklagen bildet. Allerdings reicht es heute nicht mehr aus, einfach mal kleinere Beträge aufs Sparkonto zu überweisen. Gerade in Zeiten der Nullzinspolitik kann es entscheidend sein, den Schritt vom Sparen zum Anlegen zu gehen – damit in der „Not“ auch tatsächlich Rücklagen genutzt werden können.
#5 Auf Heller und Pfennig
Ein Heller ist eine frühere deutsche Münze vom Wert eines halben Pfennigs, benannt nach der Stadt (Schwäbisch) Hall. Genau wie der Heller ist der Pfennig aber nicht gerade viel wert. Zahlt nun jemand etwas bis auf den letzten Rest, also vollständig, das heißt „auf Heller und Pfennig“, zurück, so nimmt er es besonders genau und bleibt einem nichts schuldig – eben nicht mal einen Pfennig. Umgangssprachlich werden solche Menschen auch als Pfennigfuchser bezeichnet und damit als besonders geizig.
#6 Schnöder Mammon
„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“, dieser Bibelsatz steht sowohl im Matthäus-Evangelium (Vers 6:24) als auch im Lukas-Evangelium (Vers 16:13). Jesus soll ihn zu seinen Jüngern gesagt haben. Der Begriff „mamonas“ bedeutet Reichtum und stammt aus dem Griechischen. Allerdings verzichteten die Bibelschreiber darauf, das Wort zu übersetzen. Heutzutage gilt eine Person, der vorgeworfen wird, es gehe ihr nur um den schnöden Mammon, als jemand, der nur an seinem finanziellen Vorteil interessiert ist.
#7 Reich wie Krösus
Krösus war der letzte König des Landes Lydien (zählt heute zur Türkei) in Kleinasien und bekannt für seinen legendären Reichtum und seine Freigiebigkeit. Er regierte von 555 v. Chr. bis 541 v. Chr. und soll maßgeblich die Münzprägung entwickelt haben. Damit konnte er sich seinen sagenhaften Wohlstand erwirtschaften. Heute wird jemand, der im Luxus lebt, gern als Krösus bezeichnet. Geht es allerdings darum, etwas Teures für jemand anderen zu bezahlen, drückt man mit der Frage „Bin ich Krösus?“ aus, dass man kein Geld zu verschenken hat.
Tipp: Weitere Redewendungen rund ums Thema Geld finden Sie in diesem Blogpost.