Als ein Erbe der Coronakrise gehört das Homeoffice mittlerweile zum Arbeitsalltag in Deutschland. Wir geben Tipps, worauf man beim Büro zu Hause achten sollte.

Je nach Branche verbringen Erwerbstätige hierzulande nach einer neuen Studie des Münchner ifo Instituts bis zu fast zwei Drittel ihrer Arbeitszeit im Homeoffice, im Schnitt sind es 17 Prozent. Ein Viertel der Beschäftigten arbeitet zumindest teilweise von zu Hause – eine Quote, die seit Aufhebung der coronabedingten Homeoffice-Pflicht im März 2022 nahezu unverändert ist. Neben vielen Vorteilen schafft die neue berufliche Freiheit auch Herausforderungen, etwa die möglichst ansprechende und gesundheitsfördernde Gestaltung der heimischen Arbeitsumgebung.

Passende Ausstattung

Egal ob ein ganzes Zimmer oder nur eine Nische – Sie sollten sich wohlfühlen in Ihrem Homeoffice. Dabei hilft ein einheitliches Farbkonzept. Dezente Farbtöne bringen Ruhe an den Arbeitsplatz und fördern die Konzentration. Wenn Sie nicht gleich neu streichen wollen, können schon farblich abgestimmte Arbeitsutensilien wie Ablagen, Schreibunterlagen oder Stiftehalter helfen. Bilder Ihrer Lieben oder Motive, die Ihre Interessen widerspiegeln, sorgen für eine persönliche Atmosphäre und positive Grundstimmung.

Das Wort Homeoffice verrät es bereits: Das „Heimbüro“ bedeutet heutzutage vor allem Büro- und damit Bildschirmarbeit. Wer viele Stunden am heimischen Arbeitsplatz verbringt, sollte unbedingt auf dessen ergonomische Gestaltung achten. Unsere Infografik zeigt, wie Sie Ihre Gesundheit schützen können.

Gesunde Work-Life-Balance

Das Arbeiten im Homeoffice erlaubt grundsätzlich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. die Gestaltung der Arbeitszeit entsprechend eigener Wünsche. Allerdings verschwimmen schnell die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt daher, die folgenden Regeln zu beachten.

  • Arbeit und Privatleben klar voneinander abgrenzen
    Studien zeigen, dass eine fehlende Trennung von Arbeit und Privatleben zu einer geringeren Zufriedenheit mit der eigenen Work-Life-Balance und Erschöpfung führt. Darum: Legen Sie soweit wie möglich Ihre Arbeitszeit fest – und halten Sie sich daran. Rituale wie das Zubereiten einer Tasse Kaffee vor Beginn oder das Herunterfahren des Computers am Ende des Arbeitstages erleichtern den Wechsel zwischen Beruf und Freizeit.
  • In der Freizeit gedanklich von der Arbeit lösen
    Ein erholsamer Feierabend ist wichtig, um gesundheitlichen Belastungen bis hin zum Burn-out vorzubeugen. Setzen Sie sich und anderen daher klare Grenzen und gehen Sie phasenweise bewusst offline. Das bedeutet auch, in Ihrer Freizeit nicht ständig auf berufliche E-Mails oder Nachrichten zu reagieren, sondern sich auf Ihre persönlichen Aktivitäten zu konzentrieren.
  • Für genügend Erholung im Alltag sorgen
    Als „interessierte Selbstgefährdung“ wird ein Verhalten bezeichnet, bei dem Arbeitnehmerinnen und -nehmer freiwillig über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen: etwa durch den Verzicht auf Pausen, ungefragte Überstunden oder Arbeiten trotz Krankheit. Achten Sie daher nach einer stärkeren Beanspruchung auf eine direkt folgende Erholungszeit. Manche gehen ihrem Hobby nach, um den Kopf freizukriegen. Andere fokussieren sich mit Achtsamkeitsübungen oder Ähnlichem auf das Hier und Jetzt. Finden Sie heraus, was zu Ihnen passt.
  • Den Alltag effektiv organisieren
    Im Homeoffice sind Sie weitestgehend selbst verantwortlich für die Strukturierung Ihres Arbeitstages und die Priorisierung Ihrer Aufgaben. Setzen Sie sich realistische Ziele für Ihre Arbeitsorganisation. Dabei geht es nicht nur um eine Verbesserung der Produktivität. Das Abschalten nach der Arbeit fällt mit Sicherheit leichter, wenn Sie zufrieden sagen können: Ich habe heute alles geschafft!

Zum Weiterlesen: Verhaltenstipps fürs Arbeiten im Homeoffice finden Sie auch in unserem Blogbeitrag „Plötzlich Homeoffice“.

Finanzielle Unterstützung

Steuerpflichtige können seit diesem Jahr 6 Euro pro Tag bzw. bis zu 1.260 Euro jährlich in der Einkommensteuererklärung für das Arbeiten im Homeoffice geltend machen. Die Pauschale gilt auch, wenn kein häusliches Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Zur Frage möglicher Kostenerstattungen durch Ihren Chef empfehlen wir einen Expertenbeitrag zum Thema Arbeitgeberhilfen.

Übrigens: Beim Versicherungsschutz im Homeoffice gilt mittlerweile grundsätzlich das Gleiche wie in der Firma. Das bedeutet: Neben der eigentlichen Tätigkeit stehen während der Arbeitszeit auch Wege im eigenen Haushalt, etwa um sich ein Getränk zu holen oder zur Toilette zu gehen, unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Das gilt übrigens auch für Mütter und Väter, wenn sie ihr Kind aus dem Homeoffice zu einer externen Betreuung bringen bzw. davon abholen – aber natürlich nur auf dem direkten Hin- und Rückweg. Ebenfalls wichtig: Das Kind muss mit ihnen in einem gemeinsamen Haushalt leben.

Und noch ein Tipp: Regelmäßiges Arbeiten im Homeoffice sollte Ihnen im Zweifel eine Investition wert sein. Mit dem easyCredit gestalten Sie Ihr Büro so, wie es gut für Sie ist.

Beitragsbild: iStock | Urheber: Eva-Katalin