Zu einfache oder immer gleiche Passwörter: ein digitales Dauerproblem. Das ergab eine aktuelle Bitkom-Studie. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Digitalexperten zusammen und liefern Tipps, wie Sie Ihre Login-Daten schützen und verwalten können.

Eine aktuelle Bitkom-Studie ergab: 29 Prozent der deutschen Internetnutzer verwenden für verschiedene Online-Dienste dasselbe Passwort – und setzen sich damit einem erhöhten Risiko aus, Opfer von Internetkriminalität zu werden. Andererseits lässt sich aus dem Ergebnis schlussfolgern, dass die Wichtigkeit von sicheren Passwörtern der breiten Mehrheit zumindest in der Theorie bewusst ist. Laut der Studie gaben 75 Prozent der Befragten an, auf einen Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu achten, wenn sie Passwörter vergeben.

Starke Passwörter erstellen – das A und O

Diese Angewohnheit sollte man dringend beibehalten. Andernfalls haben Kriminelle leichtes Spiel. Bitkom-Experte Sebastian Artz sagt dazu: „Kriminelle nutzen beispielsweise digitale Wörterbücher und gängige Passwortlisten und können auf diese Weise schwache Passwörter mit einem automatisierten Abgleich in wenigen Sekunden erraten.“

Sie möchten wissen, was Sie neben einem Mix aus Zahlen und Co bei der Passwort-Vergabe beachten sollten? Dann lesen Sie unsere Tipps zum Erstellen eines starken Passworts.

Tipps über starke Passwörter hinaus

Starke Passwörter sind eine wichtige Grundlage für mehr Sicherheit in der digitalen Welt. Darüber hinaus gibt es jedoch weitere Dinge, die Sie beherzigen können:

#1 Zwei-Faktor-Verfahren anwenden: Als Online-Banking-Nutzer etwa ist Ihnen die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung bestens bekannt. Inzwischen bieten auch zahlreiche weitere Dienste, etwa Cloud- oder Mailanbieter und Social Media diesen doppelten Sicherheitscheck an. Deshalb: Wo auch immer es geht – nutzen Sie diese Möglichkeit, um Fremdzugriffe zu vereiteln.

#2 Passwörter nicht automatisch speichern lassen: Zwar ist die Funktion auf den ersten Blick praktisch und zeitsparend, birgt jedoch ein hohes Sicherheitsrisiko. Etwa wenn Ihr Smartphone geklaut werden sollte. Diebe können dann leicht auf Ihre Accounts zugreifen und müssen sich nicht mal die Mühe geben, das Passwort zu hacken, weil es bereits abgespeichert ist.

#3 Auf Single Sign-ons verzichten: Auch Single Sign-ons sollen Nutzern das Leben einfacher machen. Damit kann man sich zum Beispiel übers persönliche Facebook-Konto auch in anderen Diensten anmelden. Sicherheitsexperten raten hiervon jedoch ab. Kommt das Passwort in falsche Hände, erhalten Dritte nicht nur Zugang zu Ihrem Benutzerkonto, sondern auch zu allen anderen Seiten mit entsprechender Login-Möglichkeit. Darüber hinaus kann es sein, dass Informationen zu Ihrem Surfverhalten im Hintergrund abgefangen werden und beim Anbieter des Benutzerkontos zusammenlaufen. Bei der Verbraucherzentrale erfahren Sie mehr zu diesem Thema.

Weitere Verhaltenstipps, die Ihren Online-Alltag sicherer machen, haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Noch ein Tipp zum Schluss

Sie wissen nun, worauf es bei einem starken Passwort ankommt und was Sie darüber hinaus tun können. Wie es Ihnen gelingt, bei einer Vielzahl von Passwörtern den Überblick zu behalten und wie spezielle Passwort-Manager Ihnen dabei helfen, erfahren Sie im Video vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

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