Rund vier von fünf Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt – oft durch Familienmitglieder oder enge Freunde. Hier finden pflegende Angehörige Tipps rund um den Pflegealltag.
Obwohl Medien viel darüber berichten, gerät das Thema „Pflege“ im Alltag leicht in Vergessenheit – bis es uns persönlich trifft. Laut Statistischem Bundesamt leben in Deutschland aktuell 4,1 Millionen Menschen, die auf pflegerische Hilfe angewiesen sind.
Viele Betroffene wünschen sich, zu Hause, in ihren vertrauten vier Wänden würdevoll versorgt zu werden. Um diesem Anliegen nachzukommen, müssen sich enge Angehörige die Betreuung oft mit einem ambulanten Pflegedienst aufteilen. Dass die eigenen Kinder oder enge Freunde einspringen können, ist jedoch alles andere als selbstverständlich. Nicht zuletzt, weil Pflegende einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Hinzu kommen organisatorische Herausforderungen, wie die Vereinbarkeit mit dem Beruf, die räumliche Distanz usw. Sie kümmern sich selbst um eine pflegebedürftige Person in Ihrem Umfeld? Vielleicht können unsere alltagsnahen Tipps Ihre verantwortungsvolle Aufgabe etwas einfacher machen.
Tipp 1: Verhinderungspflege beanspruchen
Pflegende Angehörige benötigen auch mal eine Auszeit. Deshalb gibt es die sogenannte Verhinderungspflege für Vertretung bei Urlaub oder Krankheit. Eine Kostenerstattung von bis zu 1.612 Euro sowie bis zu sechs Wochen im Kalenderjahr sind möglich.
Tipp 2: Alltag organisieren
Den eigenen Alltag und den der Pflegeperson organisieren: Das ist nicht immer leicht. Das Wichtigste: gutes Zeitmanagement. Probieren Sie mal, Ihren Tag mit der A-L-P-E-N-Methode zu planen:
Tipp 3: Wissen aneignen
Pflegende Angehörige sind keine Profis. Und müssen nicht alles wissen. Informieren Sie sich bei Ihrer Pflegekasse oder bei einer Volkshochschule in Ihrer Nähe nach Kursangeboten, die Ihnen im Pflegealltag nützlich sein können.
Tipp 4: Notfallkarte ausfüllen
Wissen Sie, was eine Notfallkarte ist? Die Antwort und viele weitere Tipps finden Sie unter www.sparda-hblog.de/pflege-zu-hause
Tipp 5: Wohnkomfort erhöhen
Lebensqualität erhöhen, Hindernisse abbauen: Die Niedersächsische Fachstelle für Wohnberatung leistet beim Umbau der vier Wände planerische Hilfe. Mehr finden Sie hier.
Tipp 6: Mit Gleichgesinnten reden
Reden hilft. Tauschen Sie sich mit anderen aus. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen zum Beispiel organisiert Gesprächskreise.