Tablets sind weit verbreitet – zunehmend auch an Schulen. Kein Wunder, denn die flachen, mobilen Computer machen Spaß und bieten Raum für Kreativität und Interaktion. Wie lassen sie sich im Unterricht einsetzen und worauf sollten Eltern beim Umgang ihrer Kinder mit digitalen Medien achten?

Auch wenn es an manchen Schulen noch etwas hapert: Digitale Medien wie Smartboards, Laptops und Tablets sind vielerorts schon fester Bestandteil des Unterrichts. Wenn dann noch die notwendige Fachkenntnis des Lehrpersonals dazukommt, steht einer effektiven Vermittlung digitaler Kompetenzen nichts mehr im Weg.

Was können Tablets?

Durch ihre einfache Bedienung eignen sie sich für ganz unterschiedliche Altersgruppen und Aktivitäten. In sogenannten Tabletklassen können jüngere Kinder beispielsweise mit der Sprachfunktion des Geräts selbstständig eigene Texte aufnehmen oder gemeinsam Fortsetzungsgeschichten entwickeln. Etwas später lassen sich naturwissenschaftliche Prinzipien mithilfe eines Tablets veranschaulichen und interaktiv erarbeiten. Apps wie Google Earth ermöglichen das eigenständige Erkunden der Welt im Erdkunde-, Geschichts- oder Politikunterricht. Zudem können Schülerinnen und Schüler kreativ tätig werden und etwa eigene Musikstücke komponieren, Videos erstellen oder Fotos bearbeiten.

Was bringen Tablets?

Das Stichwort für viele Aktivitäten am Tablet lautet „Gamification“. In diesem Wort steckt das englische Wort für „Spiel“. Und es bedeutet: Schülerinnen und Schüler eignen sich Lerninhalte spielerisch an – eine Chance gerade für Lernende, die mit herkömmlichen Methoden ihre Schwierigkeiten haben. Doch nicht nur sie profitieren: Studien weisen darauf hin, dass der Einsatz von digitalen Spielelementen generell eine höhere Lernleistung begünstigt.

Zudem erhöhen Tablets im Unterricht die Medienkompetenz. Kinder und Jugendliche nutzen mittlerweile ohnehin schon früh Geräte wie Tablet und Smartphone. Umso wichtiger ist es, dass sie lernen, Inhalte im Internet einzuordnen und zu hinterfragen. Zudem erfahren sie, dass sich Online-Angebote nicht nur passiv konsumieren lassen, sondern dass man vieles auch kreativ und im Austausch mit anderen einsetzen kann.

Wer bezahlt die Tablets?

Wer die Kosten für Unterrichts-Tablets übernimmt, ist noch nicht abschließend geklärt. Denn werden die Geräte als Lehrmittel eingestuft – also wie Tafeln, Projektoren oder geografische Karten –, muss der Schulträger sie finanzieren. Sieht man sie als ein Lernmittel wie Taschenrechner oder Zeichengeräte, müssen die Erziehungsberechtigten zahlen.

Unabhängig davon hat die niedersächsische Landesregierung 2022 in ihrem Koalitionsvertrag verankert, Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 mit digitalen Endgeräten auszustatten. Die Kultusministerin empfiehlt den Schulen aber dennoch, vorerst ohne die landesfinanzierten Geräte zu planen – die Verhandlungen mit der Bundesebene dauern an.

Tipps für Eltern

Neben der Schule trägt natürlich auch das Elternhaus eine Verantwortung dafür, dass junge Menschen einen gesunden Umgang mit digitaler Technik erlernen. Drei Tipps:

  • Die 3-6-9-12-Regel gibt mit Blick auf das Alter der Kinder und Jugendlichen unter anderem Empfehlungen zur Bildschirmzeit. Darüber hinaus erfahren Eltern, wie sie ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien sinnvoll begleiten können.
  • Bei der Kontrolle von Bildschirmzeiten oder der Auswahl erlaubter Apps unterstützt auf Geräten mit dem Android-Betriebssystem etwa die Google-App „Family Link“. Das iPad bietet über „Einstellungen“ eine Begrenzung der Bildschirmzeit an.
  • Die EU-Initiative „Klicksafe“ hat in Kooperation mit dem Projekt „Internet-ABC“ einen Mediennutzungsvertrag erarbeitet. Über eine leicht verständliche Web-Oberfläche können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine für beide Seiten verbindliche Vereinbarung über die Nutzung digitaler Medien schließen. Regeln wie „Während des Essens, bei Hausaufgaben oder bei Gesprächen bleibt mein Handy in der Tasche“ lassen sich mit wenigen Klicks hinzufügen. Der Vertrag dient auch als Gesprächsgrundlage für eine konstruktive Auseinandersetzung zwischen Eltern und Kindern.
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