Aktuell bitten viele Ladenbesitzer ihre Kunden um bargeldloses Bezahlen. Doch kann man sich über Scheine und Münzen wirklich mit dem Coronavirus infizieren? Lesen Sie hier, warum kontaktloses Zahlen jetzt sinnvoll ist. 

Tragen Münzen und Scheine irgendwelche Keime? 

Auf einem Geldschein tummeln sich bis zu 3.000 Keime. Der Grund: Sie wechseln häufig den Besitzer. Dabei werden Hunderte Bakterien übertragen. Das gilt vor allem für die „kleineren“ Banknoten, also 5- und 10-Euro-Scheine. Im Lauf der Zeit werden die Baumwollfasern der Scheine immer rauer und bieten Keimen mehr Platz. Die Europäische Zentralbank ersetzt Banknoten daher regelmäßig. Münzen schneiden im Hygienevergleich besser ab. Die Kupferlegierung bei 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wirkt leicht antibakteriell.

Die meisten nachgewiesenen Keime sind für gesunde Menschen mit intaktem Immunsystem aber harmlos. Insgesamt ist Bargeld nicht belasteter als Türklingen oder Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Verbreiten sich die Coronaviren auch über Bargeld?

Jüngst äußerte sich Bundesbankvorstand Johannes Beermann zu dieser Frage: „Die Wahrscheinlichkeit, sich mittels Bargeld anzustecken, ist geringer als bei vielen anderen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens.“ Und auch Professor Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, sieht in diesem Zusammenhang keinen Grund zur Panik: „Das auf dem Geldstück klebende Virus würde ich mal weitgehend vergessen.“

Das Coronavirus wird vor allem durch Tröpfcheninfektionen übertragen – also durch Husten und Niesen und beim Sprechen. Dennoch empfehlen wir Ihnen, nach dem Kontakt mit Bargeld die gängigen Hygieneregeln zu beachten. Fassen Sie sich nicht ins Gesicht und waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife.

Was bringt kontaktloses Zahlen im Supermarkt?

  • Bei Beträgen unter 25 Euro funktioniert die Kontaktlos-Zahlung ohne PIN-Eingabe – so muss man kein Lesegerät berühren. Es reicht, die Karte an das Gerät zu halten. In unserem Blogpost erfahren Sie mehr dazu.
  • Kontaktloses Bezahlen geht schneller und reduziert Warteschlangen an den Kassen. Wie lange einzelne Bezahlverfahren dauern, lesen Sie in diesem Blogpost.
  • Insgesamt macht kontaktloses Zahlen vor allem für die Kassiererinnen und Kassierer einen Unterschied: Es ist so für alle einfacher, Abstand zu halten und Berührungen zu vermeiden. 

Verändert die Corona-Krise unsere Zahlungsgewohnheiten?

Experten halten es für durchaus wahrscheinlich, dass die Corona-Krise den Wandel zu digitalen Bezahlmethoden beschleunigt. Ende 2019 wurden etwa 35 Prozent aller girocard-Transaktionen kontaktlos abgewickelt. Dieser Anteil hat sich aktuell auf geschätzt rund 50 Prozent erhöht. Dies geht aus aktuellen Informationen des Bundesverbands deutscher Banken hervor. 

Beitragsbild: iStock | Urheber: nensuria