Einmal im Leben ein eigenes Haus für sich und seine Lieben bauen – das ist der Traum vieler Menschen. Im letzten Teil meiner dreiteiligen Serie möchte ich daher ein paar Tipps geben, worauf Sie beim Bau eines Einfamilienhauses achten sollten.

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Mit vollem Einsatz dabei: Andreas Gütte ist seit dem Jahr 2000 Baufinanzierungsberater bei der Sparda-Bank Hannover.

Während man eine neue Eigentumswohnung, ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte gewöhnlich aus einer Hand vom Bauträger kauft, beginnt das Vorhaben „Hausbau“ beim Einfamilienhaus in der Regel mit der Suche nach einem Grundstück. Städte und Gemeinden erschließen Baugrundstücke und verkaufen sie anschließend – meist mit der Auflage, sie innerhalb von zwei Jahren zu bebauen. Beachten Sie auch den Bebauungsplan, den Sie bei der Gemeinde oder Stadt einsehen können: Er besagt, was auf dem Gelände gebaut werden darf und was nicht.

Vorab versichern

Haben Sie ein Grundstück gekauft, müssen Sie sich ab sofort um Instandhaltung und Verkehrssicherung kümmern – schon vor dem ersten Spatenstich. Mit einer Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung sind Sie im Schadensfall auf der sicheren Seite. Zudem sollten Sie für den Fall, dass Dritte auf Ihrer Baustelle zu Schaden kommen, eine Bauherrenhaftpflichtversicherung abschließen. Sprechen Sie Ihren Bankberater darauf an.

Richtig kalkulieren

Anders als bei einer Bestandsimmobilie erfolgt die Zahlung beim Neubau nicht in einer Summe, sondern nach Baufortschritt entsprechend der Makler- und Bauträgerverordnung. Das bedeutet: Sie zahlen neben den Wohnkosten bis zum Einzug für Ihren Kredit sogenannte Bauzeitzinsen. Das sollten Sie bei Ihrer Finanzplanung unbedingt berücksichtigen.

Bau beaufsichtigen

Halten Sie während der gesamten Bauphase Kontakt zu Ihrem Architekten oder Ihrer Baufirma. So bleiben Sie auf dem Laufenden, ob es planmäßig vorangeht. Besuchen Sie auch regelmäßig die Baustelle, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. So können Sie auch überprüfen, ob bauliche Änderungen nötig sind. Sie sind während der Bauphase oft noch problemlos umsetzbar. Nach der Fertigstellung wird’s aufwendiger und teurer.

Haus übernehmen

Ist Ihr Haus einzugsbereit, vereinbaren Sie einen Termin für die Übernahme. Sie begehen das Haus gemeinsam mit Vertretern des Bauunternehmens. Das wird schriftlich protokolliert und von beiden Vertragsparteien unterschrieben. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um noch einmal zu prüfen, ob alles so ausgeführt worden ist wie vereinbart. Ziehen Sie ruhig auch eine Person Ihres Vertrauens oder einen unabhängigen Sachverständigen z. B. über den Bauherren-Schutzbund zurate.

Wenn Sie noch unsicher sind, ob Sie neu bauen wollen: Schauen Sie auch in die ersten beiden Teile meiner Serie zu den Themen Immobiliensuche und Kauf einer Bestandsimmobilie. Auf das Thema „Neubau“ werde ich in den kommenden Monaten noch öfter zu sprechen kommen.

Mein nächster Beitrag erscheint im März. Ich freue mich, wenn Sie auch dann wieder mit dabei sind!

Mit herzlichem Gruß

Ihr Andreas Gütte

Bilder: iStock | Urheber: Photodsotiroff; Sparda-Bank Hannover