Die Deutschen lieben ihr Bargeld. In anderen Teilen der Welt sieht das längst anders aus. Die Schweden zum Beispiel halten das Bezahlen mit Scheinen und Münzen weitgehend für veraltet. In kaum einem anderen Land ist Bares so aus der Mode gekommen wie dort. Etwa die Hälfte der schwedischen Bankfilialen ist bereits völlig bargeldlos. Und Deutschland fragt sich: Ist das die Zukunft?

Blicken wir dafür noch einmal auf den hohen Norden: Ob die Zeitung am Kiosk oder das Parkticket am Kassenautomaten – Schweden zahlen auch kleine Beträge genauso selbstverständlich mit der Karte wie den Großeinkauf im Supermarkt. Selbst in der Kirche braucht man dort kein Bargeld mehr … Der Kollektomat macht’s möglich. Anstatt Münzen oder Scheine in den klassischen Klingelbeutel wandern zu lassen, zücken schwedische Kirchgänger die Kreditkarte und entscheiden per Klick am Touchscreen des Kollektomaten über ihren Spendenbetrag. Der Kollektomat hat übrigens eine eigene Facebook-Seite.

Schweden: Bald eine bargeldlose Gesellschaft?

Doch woher rührt diese Vorliebe für das bargeldlose Bezahlen? Die Gründe dafür sind in Geografie und Infrastruktur des Landes zu vermuten. Schweden ist größer als Deutschland und Österreich zusammen, hat aber nur circa 10 Millionen Einwohner. Die Entfernung zwischen den Ortschaften ist daher oft sehr groß. Menschen, die in abgelegenen Gegenden leben, müssen in der Regel weite Strecken in Kauf nehmen, um einen Geldautomaten zu erreichen. Da sind bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten ein echter Segen. Gleiches gilt für die moderne Kommunikationstechnik: Schnelle Internetzugänge und eine große Zustimmung fürs Online-Banking vereinfachen das Leben vieler Skandinavier. Daher verwundert die Einschätzung mancher Ökonomen nicht, dass Schweden auf dem Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft ist.

Deutschland: Die Liebe zum Bargeld bleibt bestehen

Und wie stehen die Dinge in Deutschland? Die Mehrheit der Bundesbürger will am Bargeld festhalten. So wandern hierzulande noch bei jedem zweiten Einkauf Scheine und Münzen über den Tresen. Das ergab zuletzt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK (Gesellschaft für Konsumforschung). Zum Vergleich: In Schweden wird nur noch jeder fünfte Einkauf in bar beglichen. Mehr als 60 Prozent der Befragten gaben an, mit der Barzahlung einen besseren Überblick über die eigenen Ausgaben zu haben. Viele bevorzugen die Banknoten aber einfach aus Gewohnheit.

Gründe, das zu ändern, gibt es vorerst aber nicht. Denn anders als in Schweden gewährleisten die heimischen Banken und Sparkassen auch weiterhin eine flächendeckende Bargeldversorgung. Mit einer girocard (Debitkarte) (ehemals Bankcard) der Sparda-Bank Hannover können Sie zum Beispiel an mehr als 3.000 Geldautomaten kostenlos Bargeld abheben. Wenn Sie sich den Gang zu einem Automaten sparen wollen, können Sie sich Bares auch ganz bequem bei Ihrem nächsten Einkauf sichern.

Bildquelle Beitragsbild: iStock | Urheber: gradyreese