Ende 2018 waren in Niedersachsen offenbar auffallend viele gefälschte 20-Euro-Scheine im Umlauf – so die regionale Presse. Doch keine Panik: Blüten lassen sich auch von Laien schnell entlarven. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

Eine gute Nachricht vorweg: Das Falschgeldaufkommen geht bundesweit zurück. Die Bundesbank registrierte im Jahr 2018 rund 58.000 „Blüten“ mit einem Nennwert von 3,4 Millionen Euro. Damit sank die Zahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent. Rechnerisch kamen damit sieben falsche Euro-Banknoten auf 10.000 Einwohner.

Bei welchen Banknoten muss ich besonders aufmerksam sein?

Mit Abstand am häufigsten wird der 50-Euro-Schein gefälscht: 41.933 Blüten erfasste die Deutsche Bundesbank im Jahr 2018. Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, zeigt sich aber optimistisch: „Die Zahl der 50-Euro-Fälschungen dürfte zurückgehen, je mehr Banknoten der ersten Serie durch die Europa-Serie ersetzt werden“, erklärt er.

Wie erkenne ich Falschgeld?

Kommt Ihnen ein Schein verdächtig vor, halten Sie sich an das Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“:

  • Fühlen: Auf der Vorderseite echter Banknoten lassen sich die erhabenen Elemente des Druckbildes als Relief ertasten. Dazu gehören der linke und rechte Rand der Banknote sowie das Hauptmotiv und die Schrift der großen Wertzahl.
  • Sehen: Im Gegenlicht ist der Sicherheitsfaden als dunkler Streifen und im linken Bereich das Wasserzeichen zu erkennen. Bei der Europa-Serie findet sich außerdem im Hologrammstreifen ein transparentes Fenster, das im Gegenlicht das Porträt der Europa zeigt.
  • Kippen: Beim Kippen verändern sich ­– je nach Betrachtungswinkel – die Hologrammelemente. Bei der Europa-Serie verändert sich beim Kippen außerdem die Farbe der Smaragdzahl auf der linken Seite und ein heller Balken wandert auf- bzw. abwärts.

Ziehen Sie bei der Prüfung am besten eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich hinzu – zum Beispiel einen Schein, der von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde. Denn Banken sind dazu verpflichtet, von ihnen ausgegebenes Geld auf Echtheit zu prüfen.

Was kann ich tun, wenn ich eine Blüte entdecke?

Grundsätzlich gilt: Haben Sie Falschgeld erhalten, informieren Sie die Polizei und händigen Sie ihr die gefälschten Scheine aus. Sobald die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen hat, übergibt sie die Blüten an die Deutsche Bundesbank. Hier analysiert ein Expertenteam die Banknoten und kann sie mitunter sogar einer mutmaßlichen Fälscherwerkstatt zuordnen.

Die schlechte Nachricht: Einen Ersatz für Falschgeld gibt es nicht. Wer also eine Blüte im Portemonnaie hat, der hat sprichwörtlich den Schwarzen Peter gezogen. Umso wichtiger ist es, dass Sie einen verdächtigen Schein prüfen, bevor Sie ihn annehmen.

Mehr Infos

Dieses Video der Europäischen Zentralbank zeigt Ihnen ganz genau, wie Sie eine Banknote am besten prüfen. Mehr zu den Sicherheitsmerkmalen der Europa-Serie finden Sie auf der Webseite der Europäischen Zentralbank.

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