Für Studenten und Azubis ist Altersvorsorge ein schwieriges Thema. Aber auch mit geringen finanziellen Mitteln gibt es Möglichkeiten, Geld effektiv anzusparen.
Das deutsche Rentensystem ist kompliziert, weil es unter anderem auf einem „3-Schichten-Modell“ beruht . Zum besseren Verständnis haben wir Dir die wichtigsten Begriffe auf einen Blick zusammengefasst.
- Basisvorsorge
Darunter versteht man in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung, in der die meisten berufstätigen Deutschen pflichtversichert sind. Die Finanzierung erfolgt im Umlageverfahren. Das heißt, der Beitragszahler sichert mit seinen Beiträgen die Bezüge der heutigen Rentner. Die monatlichen Rentenbeiträge fließen also nicht auf das eigene Rentenkonto. - Kapitalgedeckte Zusatzvorsorge
Dazu gehören die betriebliche Altersvorsorge und die Riester-Rente. Die Angebote der betrieblichen Altersvorsorge sind sehr unterschiedlich. Es ist sinnvoll, sich rechtzeitig beim Arbeitgeber über die bestehenden Möglichkeiten zu erkundigen. Die Riester-Rente ist eine staatliche geförderte Privatvorsorge. Vorteil bei beiden Vorsorgetypen ist, dass die eingezahlten Beiträge auch dem Beitragszahler zugute kommen (Kapitaldeckung). Außerdem gibt es steuerliche Vorteile. - Kapital-Anlageprodukte
Die Klassiker sind hier die private Rentenversicherung sowie die Lebensversicherung. Ebenso gehören dazu langfristige Sparpläne, die der Altersvorsorge dienen.
Betriebliche Vorsorgeangebote und Riester-Produkte als gute Grundlage
Wer als Berufsanfänger sparen möchte, der sollte sich zuerst bei seinem Arbeitgeber über die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge informieren. Diese besteht zusätzlich zur verpflichtenden gesetzlichen Rentenversicherung und bietet vor allem für junge Menschen häufig attraktive Zuschüsse. Auch ein Riester-Vertrag sollte aufgrund staatlicher Zulagen und Steuervorteile in Erwägung gezogen werden.
Studenten, die aufgrund eines Studentenjobs oder einer selbständigen Tätigkeit rentenversicherungspflichtig sind und der unbeschränkten Steuerpflicht unterliegen, sind ebenfalls zulagenberechtigt für die Riester-Rente. Berufseinsteier, die einen Riester-Vertrag abschließen und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten einmalig eine um 200 Euro erhöhte Grundzulage. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrem Bankberater.
Gesetzliche Rente nicht mehr ausreichend
Durch den demografischen Wandel verändert sich in den nächsten Jahren die Relation von Erwerbsfähigen zu Senioren; der Anteil der nicht Erwerbstätigen in der Gesellschaft steigt, immer weniger Beitragszahler müssen für immer mehr Rentner aufkommen.
Laut Statistik des Statistischen Bundesamts steigt der Anteil der Senioren in der deutschen Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2030 auf rund 30 Prozent. Verbunden damit bekommt der heutige Berufseinsteiger im Alter eine geringere staatliche Rente, als es noch heute der Fall wäre. Die mittlerweile geläufige Annahme, man bekäme „ja sowieso keine Rente“ im Alter ist damit nicht unbedingt korrekt, denn hier ist nur die Rede von der gesetzlichen Rentenversicherung.
Als umso wichtiger bewerten Rentenexperten die private Altersvorsorge. Gerade junge Sparer haben einen längeren Zeitraum bis zur Rente zur Verfügung, wodurch Niedrigzinsen weniger ins Gewicht fallen und die Rentenlücke verringert werden kann. Deshalb sollte man so früh wie möglich die Basisvorsorge um Zusatzvorsorge und Kapital-Anlageprodukte ergänzen.
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