Zu weit? Zu viele Steigungen? Zu schweißtreibend? Mit einem E-Bike gibt’s keine Ausreden mehr: Fahren Sie mit dem Rad zur Arbeit oder erschließen Sie sich in Ihrer Freizeit ganz neue Horizonte. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Umstieg achten sollten.

Rund 80 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland, darunter mittlerweile mehr als 7 Millionen E-Bikes. Das meldet der Zweirad-Industrie-Verband (Stand 2020). Und den Verkaufszuwachs von rund 17 Prozent gegenüber 2019 verdankt der Handel nicht zuletzt dem wachsenden E-Bike-Markt (+ 43 %).

Auch wenn die geringere Anstrengung im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad für zwei Drittel ein wichtiges Kaufmotiv ist – E-Bike-Käufer sind nicht nur 60plus: Mit gut 12 Prozent liegen die Senioren weit hinter den 30- bis 59-Jährigen, die auf gut 73 Prozent kommen. Besonders beliebt sind E-Bikes übrigens bei Pärchen und Ehepaaren – sie stellen gut 81 Prozent der Käuferinnen und Käufer. Die Zahlen stammen aus einer Studie des Fachhändlers Fahrrad XXL.

Wie will ich mein E-Bike nutzen?

Vor dem Kauf eines E-Bikes stellt sich als Erstes die Frage: Wie will ich es nutzen? Für den täglichen Arbeitsweg in der Stadt? Für Tagestouren oder Radreisen über Land? Zum Up- und Downhill am Berg? Cityräder, Trekkingräder, Mountainbikes – das alles gibt es auch mit elektrischer Unterstützung. Darüber hinaus Rennräder, Lastenräder, Falträder … Das vorrangige Einsatzgebiet des E-Bikes ist wichtig für die richtige Entscheidung zum Beispiel in Sachen Rahmen, Antrieb, Akku und Schaltung.

Welcher Rahmen passt zu mir?

Größe, Sitzposition, Einstieg – auch hier stehen individuelle Notwendigkeiten und Ansprüche im Mittelpunkt. Stört Sie eine oben liegende Stange beim Auf- und Absteigen? Möchten Sie aufrecht sitzen, um den Überblick zu behalten, oder wollen Sie sich auf dem Rennrad möglichst lang strecken, um Tempo zu machen? Wie Sie Ihre Rahmengröße berechnen können, erfahren Sie zum Beispiel hier. Und bevor Sie sich für ein Modell entscheiden – unbedingt Probe fahren!

Wo liegt der Antrieb am besten?

Der Motor kann am Tretlager („Mittelmotor“), aber auch an der Vorder- oder Hinterradnabe platziert sein. Der Mittelmotor gilt als der Allrounder unter den Antrieben. Der Heckantrieb kommt vor allem bei sportlichen Rädern zum Einsatz. Der – eher preiswerte – Vorderradantrieb kann leicht durchdrehen oder wegrutschen. Wichtig: Den Motor, aber auch Akku, Display und Software – all das sollten Sie regelmäßig in einer Fachwerkstatt inspizieren lassen. Der Fachmann kann dann auch gleich Weiteres wie den Reifenabrieb oder die Speichenspannung überprüfen.

Was soll der Akku leisten?

Der Akku spielt nicht nur preislich eine große Rolle. Grundsätzlich gilt: je höher die Kapazität in Wattstunden (Wh), desto größer die Reichweite – desto länger allerdings grundsätzlich auch die Ladedauer. Die tatsächliche Reichweite lässt sich kaum exakt benennen. Sie hängt neben dem eingestellten Fahrprogramm auch vom Gewicht des Fahrers, Rückenwind, Steigungen usw. ab. Wichtig: Der Akku sollte sich vom Rad abnehmen und außerhalb laden lassen.

Worauf kommt es bei der Ausstattung an?

Eine Nabenschaltung ist im Stadtverkehr besonders komfortabel, eine Kettenschaltung hat in der Regel mehr Gänge und bringt die eingesetzte Kraft besonders gut auf die Straße. Mittlerweile hält auch bei den Schaltungen die Elektronik Einzug – zum Beispiel hier. Scheibenbremsen greifen besonders fest zu – eine gute Wahl angesichts eines längeren Bremswegs oder bei schwerer Beladung. Und auch wenn’s keine Pflicht ist: Helm nicht vergessen!

Womit muss ich preislich rechnen?

Die Preisspanne für E-Bikes ist groß. Sie reicht von Modellen unter 1.000 Euro schnell bis 3.500 Euro und mehr. Wer sich entschieden hat und seine Anschaffung finanzieren möchte, kann hier ganz einfach online einen Kredit abschließen. Wenn Sie noch unsicher sind, ob ein E-Bike zu Ihnen passt: Einfach mal eines leihen und eine kleine Tour machen!

Angesichts seines Wertes sollte man ein E-Bike versichern. Hier kommt eine Feinheit zum Tragen: Man muss zwischen E-Bikes und Pedelecs unterscheiden. E-Bikes können elektrisch auf bis zu 45 Stundenkilometer beschleunigen, bei Pedelecs schaltet die Unterstützung bei 25 Stundenkilometern ab. Tatsächlich sind die allermeisten „E-Bikes“ in Wirklichkeit Pedelecs. Das Gute: Im Unterschied zu E-Bikes sind sie bei Diebstahl grundsätzlich von einer Hausratpolice abgedeckt. Werden sie unterwegs entwendet, braucht man gegen Aufpreis einen Zusatzbaustein zur Hausratversicherung. Darüber hinaus gibt es spezielle Fahrradpolicen.

Unsere Empfehlung: Lassen Sie sich beim Kauf eines E-Bikes ebenso wie beim Abschluss der Versicherung unbedingt fachlich beraten! Es gibt doch so einiges zu beachten.

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